Zeckenstiche können schnell zu unliebsamen Komplikationen führen und gefährliche Krankheiten übertragen. Auch das Entfernen einer Zecke ist nicht gerade angenehm. Daher ist ein effektiver Zeckenschutz und eine gute Vorbereitung das beste Mittel, um einem Zeckenstich vorzubeugen. Im folgenden Beitrag erfährst du die wichtigsten Informationen und die 7 effektivsten Zeckenschutz-Tipps, um dich erfolgreich vor den kleinen Tieren zu schützen.
Wer viel draußen in der Natur und vor allem im Wald unterwegs ist, wird unweigerlich mit ihnen in Kontakt kommen: Zecken.
Zecken werden oft für Insekten gehalten, tatsächlich gehören sie aber zu den Spinnentieren und sind damit eher mit den Spinnen verwandt. Schaut man genauer hin, erkennt man dies auch sehr gut an ihren 8 Beinen, welche für Spinnentiere charakteristisch sind.
Weltweit sind mittlerweile über 900 Zeckenarten bekannt. In Deutschland ist der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus) die am häufigsten vorkommende Art.
Fakten zum Gemeinen Holzbock
- Größe: Ausgewachsene Weibchen werden ca. 3-4 mm groß, ausgewachsene Männchen ca. 2,5-3,5 mm. Durch das Blutsaugen können Zecken auf eine Körpergröße von über 1 cm wachsen.
- Vorkommen: Deutschland und Teile Europas. In Wäldern, vor allem im Laubstreu im Unterholz. Auf Wiesen, in hohem Gras und an Flussufern.
- Krankheitsüberträger: Infizierte Zecken übertragen FSME-Viren und Borrelia-Bakterien. Beide können gefährliche Krankheiten auslösen. Vor allem in Süddeutschland sind Zecken mit dem FSME-Virus sehr verbreitet.
Wozu sind Zecken eigentlich gut?
Zecken stechen uns und übertragen dabei oftmals Krankheiten. So weit so bekannt.
Häufig kommt daher die Frage auf: War das alles? Können die nicht einfach weg?
Leider ist es nicht ganz so einfach. Zecken haben, wie alle anderen Lebewesen, ihre eigene spezielle Rolle in der Natur. Sie helfen dabei, Populationsgrößen zu regulieren, sind ein Treiber der Evolution und der Weiterentwicklung des Immunsystems anderer Lebewesen. Durch den Stich der Zecke und die oftmals übertragenen Keime und Krankheitserreger, ist das Immunsystem des Wirtes bereits über viele Jahrtausende gezwungen zu reagieren und sich anzupassen.
Nichtsdestotrotz könnten wir aus individuellen gesundheitlichen Gründen natürlich gut und gerne auf Zecken verzichten und sollten uns daher unbedingt vor Ihnen schützen.
Aber wie schützt man sich nun vor den Plagegeistern?
Hier kommen 7 wirksame Maßnahmen, die du für einen bestmöglichen Zeckenschutz befolgen solltest.
Zeckenschutz – die 7 besten Tipps
1. Trage lange Kleidung und geschlossene Schuhe
Lange Kleidung, die deinen Körper bedeckt, erschwert es der Zecke einen Zugang zu deiner Haut zu finden. Vor allem deine Beine solltest du durch eine lange Hose schützen, da die kleinen Tiere sich vor allem in Bodennähe befinden und meist an den Beinen emporkrabbeln.
Auch geschlossene Schuhe verhindern, dass eine Zecke sich an deinen Füßen zu schaffen machen kann.
2. Stecke die Hose in die Socken
Es wird dir vermutlich keinen Schönheitspreis einbringen, hilfreich ist es aber allemal: Stecke deine zwei Hosenbeine jeweils in deine Socken hinein.
So kann keine Zecke von unten in dein Hosenbein hineinkrabbeln.
3. Trage helle Kleidung
Auf heller Kleidung lassen sich Zecken leichter entdecken und können schnell und einfach entfernt werden, bevor sie weiter unter die Bekleidung vordringen können.
4. Benutze Zeckenspray für unbedeckte Körperstellen und für deine Kleidung
Spezielle Zeckensprays* schützen dich vor einem Zeckenbiss, denn Zecken mögen den Geruch des Sprays nicht und bleiben den eingesprühten Stellen fern.
Das Gute daran: Die Sprays bieten meist gleichzeitig einen Schutz gegen Stechmücken und Bremsen.
Als zusätzlichen Zeckenschutz kannst du deine Bekleidung ebenfalls mit einem speziellen Zeckenspray für Kleidung imprägnieren. Dafür sprühst du die Kleidung vor deiner Tour ein und lässt es am besten kurz einwirken. Oftmals halten die Sprays sogar mehrere Tage und Wochen (sofern du die Kleidung dazwischen nicht schon gewaschen hast).
5. Ruhe nicht auf dem Boden
Da sich die kleinen Tierchen vor allem in Bodennähe aufhalten, ist es nicht ratsam eine Pause mitten in einem Zeckengebiet auf dem Laubstreu oder im hohen Gras zu verbringen oder sich dort länger Niederzulassen.
Einen guten Schutz vor Zecken bietet dir in diesem Fall eine Hängematte*, denn Zecken klettern nicht auf Bäume. Hier kannst du ungestört entspannen oder schlafen ohne danach mit unzähligen ‚Gästen‘ an deinem Körper aufzuwachen.
6. Impfschutz gegen FSME nutzen und auffrischen
Zecken können unter anderem FSME-Viren übertragen welche die Krankheit FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) auslösen, die zu Lähmungen und lebensgefährlichen Hirnhautentzündungen führen kann. Gegen FSME gibt es eine Impfung die das Risiko einer FSME-Erkrankung deutlich reduziert. Daher ist eine Impfung ein sehr wirksames Mittel. Der Impfschutz sollte ca. alle 5 Jahre erneuert werden.
Typische Symptome einer FSME-Infektion kannst du hier nachlesen.
Für die Borreliose, eine bakterielle Infektion welche ebenfalls durch Zecken übertragen werden kann, gibt es leider keinen Impfschutz. Bei rechtzeitiger Diagnose, kann die Krankheit aber meist gut mit Antibiotika behandelt werden. Ein prägnantes Warnzeichen ist meist eine ringförmige Rötung um die Einstichstelle.
Weitere Symptome für eine Borreliose-Infektion kannst du hier nachlesen.
7. Suche deinen Körper nach Zecken ab
Direkt nach jedem Aufenthalt in der Natur solltest du deinen Körper nach Zecken absuchen und diese sofort entfernen. Das ist wichtig, da Krankheitserreger wie bspw. die der Borreliose meist erst viele Stunden nach einem Zeckenstich übertragen werden.
Vor allem an dünnen und warmen Hautstellen, wie Achselhöhle, Intimbereich, Armbeuge und Kniekehle, sowie am Kopf stechen Zecken gerne zu. Daher sollte man sich besonders an diesen Stellen gründlich absuchen.
Wenn du diese Tipps befolgst bist du für dein nächstes Abenteuer in der Natur gegen Zecken bestens vorbereitet und lässt den kleinen Biestern kaum eine Chance an dich heranzukommen.
Hast du noch weitere Tipps gegen Zecken? Dann lass es mich wissen und schreib mir gerne einen Kommentar!
Zeckenmythen
Du willst noch mehr über Zecken erfahren?
Hier sind 5 Mythen über Zecken, die häufig in vielen Köpfen herumgeistern, aber nicht wahr sind!
Mythos 1 – Zecken beißen.
Falsch. Zecken stechen mit ihrem speziell dafür ausgebildeten Stechapparat. Der Begriff „Zeckenbiss“ ist demnach genau genommen falsch.
Mythos 2 – Zecken lassen sich von Bäumen herabfallen.
Falsch. Zecken warten bevorzugt auf dem Waldboden oder auf Grashalmen und lassen sich dann von vorbeigehenden Tieren oder Menschen abstreifen.
Mythos 3 – Zecken am besten mit Klebstoff, Alkohol oder Öl ersticken und entfernen.
Falsch. Diese Methoden sind keineswegs ratsam, da die Zecke an den Mitteln erstickt und in ihrem Todeskampf vermehrt Krankheitserreger in das Blut abgibt. Am effektivsten ist stattdessen eine spitze Pinzette, die hautnah am Kopf der Zecke angesetzt wird. So kann die Zecke langsam und kontrolliert entfernt werden.
Mythos 4 – Zeckengefahr besteht nur im Frühling und Sommer.
Falsch. Zecken verfallen zwar bei kalten Temperaturen in eine Kältestarre. Sobald die Temperaturen aber etwas steigen (auf etwa 7 Grad) werden sie wieder aktiv. Daher können Zecken auch während einer milden Herbst- oder Winterperiode durchaus noch aktiv sein. Daher solltest du auch in diesen Jahreszeiten auf einen ausreichenden Zeckenschutz achten.
Mythos 5 – Zecken sind unzerstörbar.
Falsch. Zecken können einen 40 Grad Waschgang unbeschadet überstehen und auch unvorstellbare 10 Jahre ohne Nahrung überleben. Unzerstörbar sind sie dennoch nicht. Starke Hitze, Druck oder Ähnliches überstehen auch sie nicht.
Kennst du noch mehr unwahre oder auch wahre Mythen über Zecken? Schreib es mir in die Kommentare!
Deine Caro
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