Das erste Mal eine Fernwanderung zu planen ist schon an sich eine Herausforderung – und ein unvergessliches Abenteuer noch dazu! Deutlich intensiver wird das Erlebnis aber, wenn man sich alleine auf einen Fernwanderweg begibt. Nur von der Natur und den eigenen Gedanken begleitet. Doch was bietet einem das Solo-Fernwandern und lohnt es sich wirklich sich ganz alleine auf den Weg zu machen? Die Pros und Contras werden wir in diesem Artikel durchgehen. Am Ende des Artikels gibt es zusätzlich noch eine Entscheidungstabelle, um dir die Entscheidung zu erleichtern.
Du spielst schon länger mit dem Gedanken einer Fernwanderung und stehst nun vor der Frage, ob du diese Wanderung alleine oder mit einem Freund/Partner antreten sollst? Oder dir fehlt möglicherweise der bzw. die passende Wanderpartner/in und du bist hin- und hergerissen, ob du wirklich ganz alleine losziehen kannst?
Vor allem als Frau stellt man sich diese und weitere Fragen vor der ersten Fernwanderung nicht nur einmal.
Doch keine Sorge.
Das Fernwandern alleine ist weniger schlimm oder beängstigend als man das auf den ersten Blick vielleicht denken mag. Und es eröffnet dir so viele wunderbare Möglichkeiten dich auf eine ganz neue Weise kennenzulernen.
Aber – eines ist natürlich klar: Die Entscheidung, alleine auf Tour zu gehen, bringt nicht nur Pros sondern auch Kontras mit sich. Welche das sind und ob es sich für dich lohnt, sich auf eine Solo-Fernwanderung zu begeben, wirst du am Ende dieses Artikels (mit großer Wahrscheinlichkeit) wissen!
In diesem Blogartikel nehme ich dich mit auf eine Reise durch die vielen Vor- und Nachteile einer Solo-Fernwanderung.
Die Vorteile einer Solo-Fernwanderung
Beginnen wir zuerst mit den positiven Nachrichten. Nämlich den zahlreichen Vorteilen!
Pro: Freiheit und Selbstfindung
Freiheit, die du nie zuvor gekannt hast: Eine Solo-Fernwanderung gibt dir das Gefühl der ultimativen Freiheit. Du bestimmst das Tempo, die Route und den Zeitplan. Keine Diskussionen, keine Kompromisse – nur du, der Wanderweg und die Wildnis.
Selbstfindung deluxe: Wenn du allein unterwegs bist, hast du viel Zeit dich mit deinen Gedanken und Gefühlen auseinanderzusetzen. Vielleicht stellst du dir auch irgendwann die Frage, wer bin ich, was macht mich aus und was macht mich wirklich glücklich im Leben? Du hast außerdem viel Zeit über dein Leben nachzudenken. Es wird sich vielleicht teilweise ein kleines bisschen wie intensive Therapiesitzung mit dir selbst anfühlen, und das ganz umsonst und mit besserer Aussicht.
Pro: Natur pur und Tierbegegnungen
Das pure Naturerlebnis: Wenn du die Natur in ihrer ganzen Schönheit erleben möchtest, gibt es kaum eine bessere Möglichkeit als eine Solo-Fernwanderung. Du bist weder durch Gespräche noch durch die Dynamik einer Wandergruppe abgelenkt. Es gibt nur dich und die einzigartige Vielfalt der Natur.
Intensive Tierbeobachtungen: Während deiner Wanderung wirst du nicht nur auf Menschen treffen, sondern auch auf die tierischen Bewohner der Natur. Alleine hast du bessere Chancen scheue Tiere zu Gesicht zu bekommen, da diese durch eine größere Gruppe von Menschen meist schneller verschreckt werden. Je nachdem wo du dich aufhältst, wirst du entweder heimischen Tieren oder exotischeren Arten begegnen. Die Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum zu sehen und zu beobachten ist außerdem lehrreicher und beeindruckender als in jedem Zoo.
Trotz allem sollte man natürlich immer einen Sicherheitsabstand von mehreren Metern von den Tieren halten. Sei es um sich vor gefährlichen Arten zu schützen oder um diese nicht zu erschrecken. Bedenke: Wir sind in dem jeweiligen Lebensraum nur zu Gast und sollten die Bewohner auf keine Fall stören.
Pro: Herausforderung und Selbstvertrauen
Die ultimative Herausforderung: Eine Solo-Fernwanderung kann physisch und mental herausfordernd sein. Du wirst teilweise deine eigenen Grenzen überschreiten und Dinge schaffen, von denen du nie gedacht hättest, dass du sie kannst.
Ein Selbstbewusstseins-Booster: Wenn du es alleine durch die Wildnis schaffst, wirst du mit einem ungeheuren Selbstvertrauen belohnt. Du wirst dich auch lange nach deiner Wanderung noch an manch herausfordernde Situationen zurückerinnern und dich wie ein kleiner Überlebenskünstler fühlen, der in der Lage ist, sich jeder Herausforderung zu stellen.
Die Nachteile einer Solo-Fernwanderung
Wie anfangs schon erwähnt gibt es aber natürlich auch einige Nachteile, die du während einer Fernwanderung auf eigene Faust, in Kauf nehmen musst.
Kontra: Einsamkeit und Langeweile
Einsamkeit aushalten: Hand aufs Herz. Ja, es wird ganz klar Momente geben, in denen du dir Gesellschaft wünschen wirst, sei es, um nach Rat zu fragen oder einfach nur um zu reden. Die Stille kann in manchen Momenten schwer auszuhalten sein – auch wenn sie oft sehr heilsam ist. Durch die Einsamkeit wirst du aber die Möglichkeit haben, dich bewusst mit dir auseinanderzusetzen und an der Situation zu wachsen (siehe Pro: Freiheit und Selbstfindung).
Mit Langeweile umgehen: Wenn du kilometerweit keiner Menschenseele begegnest, kann das lange Wandern natürlich ab und zu langweilig erscheinen und der Weg sich gefühlt ins unendliche ziehen. Auch das sollte man sich vorab bewusst machen, um diesem Punkt bei Bedarf entgegenwirken zu können. Beispielsweise mit Büchern, Hörbüchern* oder Musik. Eine große Auswahl an guten Hörbüchern findest du bei Audible. Hier* kannst du Audible 30 Tage gratis testen.
Kontra: Sicherheitsbedenken und Risiken
Größeres Sicherheitsrisiko: Sicherheit sollte immer an erster Stelle stehen. Als Solo-Wanderer bist du verwundbarer. Ein verstauchter Knöchel, ein plötzlich aufkommender Sturm oder ein Abkommen vom richtigen Pfad, können schnell zu einem ernsten Problem werden. Bei einer Solo-Fernwanderung solltest du daher immer besonderen Wert auf eine gründliche Vorbereitung und ein Sicherheitskonzept wertlegen. Ein Erste-Hilfe-Set, Notfall-Kommunikationsgeräte und Notfallkontakte sind daher ein Muss!
Keine helfende Hand in der Nähe: Im Notfall hast du niemanden in unmittelbarer Nähe, der dir helfen kann. Du bist auf dich selbst angewiesen und solltest das nötige Wissen und die richtige Ausrüstung dabei haben, um auftretende Schwierigkeiten zu bewältigen.
Kontra: Planung und Organisation
Aufwändigere Vorbereitung: Eine Solo-Fernwanderung erfordert eine gründliche Planung. Du musst Route, Ausrüstung, Nahrung und Wasser sorgfältig organisieren und dich um all diese Dinge selbst kümmern. Wenn du etwas vergisst, hast du keinen Wanderpartner, der dir etwas ausleihen oder abgeben kann.
Überforderung: Die Planung und Organisation können dich leicht überfordern und dazu führen, dass du noch vor der Wanderung denkst, dass es vielleicht doch eine schlechte Idee war, sich alleine an die Sache zu wagen.
Aber auch hier solltest du dir nicht zu viele Gedanken machen! Sich anfangs etwas überfordert zu fühlen ist ganz normal und dieses Gefühl vergeht, sobald du die ersten Tage deiner Fernwanderung gemeistert und durchgehalten hast.
Die ultimative Entscheidungstabelle
Nun stehst du vor der Entscheidung: Solo-Fernwanderung, ja oder nein? Hier findest du eine Entscheidungstabelle mit allen oben genannten Pros und Kontras, um dir bei deinem Dilemma zu helfen. Welche Aspekte überwiegen für dich und auf welche Dinge kannst du notfalls verzichten?
So gehst du vor:
- Entscheide bei den Vorteilen (Pros): Ist dir der jeweilige Punkt sehr wichtig? Ja oder nein?
- Entscheide bei den Nachteilen (Kontras): Könnte der jeweilige Punkt ein großes Problem für dich darstellen? Ja oder nein?
- Zähle dann am Ende die ja’s auf jeder Seite (Pro- bzw. Kontra-Seite)
- Hast du mehr ja’s auf der Pro-Seite? Dann nichts wie ran an deine erste Solo-Fernwanderung!
Hast du mehr ja’s auf der Kontra-Seite? Dann überlege dir nochmal, ob du die Kontras durch bestimmte Maßnahmen und Vorkehrungen abmildern kannst. Falls nicht, solltest du deine Fernwanderung vielleicht lieber mit einer zweiten Person antreten.
Pro | Wichtig? | Kontra | Problem? |
---|---|---|---|
Die ultimative Freiheit erleben | ja/nein | Einsamkeit aushalten | ja/nein |
Selbstfindung | ja/nein | Mit Langeweile umgehen | ja/nein |
Das pure Naturerlebnis | ja/nein | Größeres Sicherheitsrisiko | ja/nein |
Besondere Tierbegegnungen | ja/nein | Keine Unterstützung | ja/nein |
Eine Herausforderung meistern | ja/nein | Aufwendigere Vorbereitung | ja/nein |
Neues Selbstvertrauen gewinnen | ja/nein | Überforderung | ja/nein |
Fazit
Am Ende des Tages hängt die Entscheidung, ob du dich an eine Solo-Fernwanderung wagst, von deiner Persönlichkeit, deinen Vorlieben und deinem Selbstvertrauen ab. Eine Fernwanderung alleine anzutreten erfordert definitiv etwas Mut. Es lohnt sich – meiner Meinung nach – aber auf jedem Fall über seinen Schatten zu springen und sich in das Abenteuer zu wagen. Auf einer Solo-Fernwanderung lernt man so viel über sich selbst und erlernt nebenbei viele neue Skills, die das Selbstbewusstsein auch im Alltag nachhaltig stärken können.
Wichtig ist: Egal, wofür du dich entscheidest, denk daran, dass jede Fernwanderung eine Abenteuerreise ist, die dein Leben bereichern wird. Also, warte nicht lange, schnür die Wanderstiefel und mach dich bereit für dein nächstes Abenteuer. Sei es alleine oder in Gesellschaft!
Wie sind deine Erfahrungen mit Fernwanderungen? Kennst du vielleicht noch weitere Pros und Kontras die für oder gegen eine Solo-Tour sprechen? Schreibe mir gerne einen Kommentar!
Deine Caro
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