Wanderung auf den Vulkan Barú – ein Abenteuer mit spektakulärer Aussicht

Wanderung auf den Vulkan Barú – ein Abenteuer mit spektakulärer Aussicht

Der Vulkan Barú ist ein beeindruckendes Naturwunder mit einer reichen biologischen Vielfalt und einer faszinierenden geologischen Geschichte. Seine schöne Umgebung und die spektakuläre Aussicht vom Gipfel auf gleich zwei Weltmeere, machen ihn zu einem beliebten Ziel für Berg-Enthusiasten und Naturliebhaber aus aller Welt. Beginnt man den Aufstieg bereits in der Nacht, hat man die Möglichkeit einen unvergesslichen Sonnenaufgang vom Gipfel aus zu sehen. Die wichtigsten Infos zum Vulkan Barú, meinen Erfahrungsbericht zur Nachtwanderung und die besten Tipps zur Vorbereitung auf die Wanderung bekommst du hier.

Wanderung zum Vulkan Barú, Panama
Eine Wanderung auf den Gipfel des Vulkan Barú ist fordernd, aber auch sehr lohnenswert

Der Vulkan Barú ist mit seinen 3.475 Metern ein wirklich imposanter Berg. Er beeindruckt mit einer wunderschönen Natur und bei guten Wetterbedingungen mit einer phänomenalen Aussicht.

Du spielst mit dem Gedanken den Vulkan Barú, auch Volcán Barú genannt, zu besteigen?

Dann findest du hier alle wichtigen Infos, Tipps und meinen Erfahrungsbericht über eine Nachtwanderung zum Vulkan Barú. Viel Spaß beim Lesen!

Infos über den Vulkan Barú

  • Lage: Der Vulkan Barú liegt in der Provinz Chiriquí im Westen Panamas, in der Nähe der Stadt Boquete. Er ist mit einer Höhe von 3.475 Metern, der höchste Berg Mittelamerikas und der einzige Ort, an dem man den Pazifischen Ozean und das Karibische Meer, gleichzeitig sehen kann.
  • Aktivität: Bei dem Vulkan handelt es sich um einen ruhenden Stratovulkan, der vor rund 1,6 Millionen Jahren entstand. Er ist Teil des Zentralamerikanischen Vulkangürtels und bildet den südlichsten Punkt dieser Vulkankette. Obwohl der Vulkan Barú als noch aktiv eingestuft wird, ist der letzte Ausbruch bereits mehr als 500 Jahre her. Dennoch gibt es weiterhin vulkanische Aktivitäten wie heiße Quellen und geothermale Aktivitäten in der Umgebung des Vulkans.
  • Flora und Fauna: Der Vulkan Barú ist von einer vielfältigen und einzigartigen Vegetation umgeben. In den niedrigeren Höhenlagen gibt es dichte Nebelwälder mit einer Fülle von Pflanzenarten. In den höheren Regionen dominieren Grasland und vereinzelte Bäume. Die Gegend beherbergt auch eine Vielzahl von Tierarten wie beispielsweise Vögel, Säugetiere und Reptilien, aber auch viele Insekten.
Quetzal Vogel
Der Quetzal ist ein beeindruckend schöner Bewohner des Nationalparks ‚Volcan Barú‘
  • Wandern: Aufgrund seiner reichhaltigen Natur und dem einzigartigen Ausblick, ist der Vulkan Barú ein beliebtes Ziel für Wanderer und Abenteuerlustige. Es gibt verschiedene Routen, um den Gipfel zu erreichen, die am häufig begangenste und sicherste Route führt über einen Schotterweg. Für den Aufstieg sollte man ca. 6 Stunden, für den Abstieg ca. 4 Stunden einplanen. Lohnenswert ist auch eine Nachtwanderung auf den Vulkan Barú, um von dort den spektakulären Sonnenaufgang zu erleben. Vom Gipfel aus bietet sich bei klarem Wetter eine atemberaubende Aussicht auf den Pazifischen Ozean und das Karibische Meer. An klaren Tagen reicht die Sicht sogar bis nach Costa Rica.
  • Klima: Das Klima am Vulkan Barú variiert mit der Höhe. In den niedrigeren Höhenlagen ist es in der Regel warm und feucht, während es in den höheren Lagen deutlich kühler wird. Auf dem Gipfel kann es Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt geben, insbesondere während der Nacht. Auch die dünner werdende Luft sollte man insbesondere als Wanderer nicht unterschätzen.
Blick auf Boquete, Panama
Der Ort Boquete liegt zwischen vielen grünen Hügeln am Fluss Caldera

Meine ganze Panama-Reise mit vielen weiteren Reisetipps findest du hier: Panama Rundreise mit Backpack und Zelt – Routentipps und Erfahrungen

Erfahrungsbericht: Nachtwanderung auf den Vulkan Barú

Die Idee

In meinem Reiseführer hatte ich bereits einiges über den Vulkan Barú gelesen und die Idee für die Wanderung schwirrte seitdem in meinem Kopf. In dem Ort Boquete angekommen, fassten mein Bruder und ich schließlich den Entschluss den Vulkan zu besteigen. In unserem Hostel in Boquete lernten wir einen sehr netten Mitarbeiter kennen, mit dem wir unser Vorhaben den Vulkan besteigen zu wollen, teilten. Er war bereits selbst vor nicht allzu langer Zeit dort oben gewesen und empfahl uns, die Wanderung nachts anzutreten, um den spektakulären Sonnenaufgang oben auf dem Gipfel erleben zu können.

Gesagt, getan. Wir entschieden uns also, den Vulkan Barú in der Nacht zu besteigen!

Vorbereitung

Bevor wir unsere Wanderung antraten, machten wir uns an die notwendige Vorbereitung. Wir informierten uns über die Wetterbedingungen und die örtlichen Regelungen des Nationalparks und packten entsprechendes Equipment wie warme Kleidung, Wanderschuhe, ausreichende Verpflegung, Ausweise und etwas Geld ein.

Außerdem informierten wir uns über die Wanderroute und planten für unsere Tour entsprechend genügend Zeit ein, um den Sonnenaufgang rechtzeitig erreichen zu können. Zudem reservierten wir uns am Vortag ein Taxi, das uns zum Startpunkt der Route bringen sollte (Kosten: ca 20 Dollar).

Start der Wanderung

Kurz nach 23:00 Uhr erreichten wir den Ausgangspunkt der Wanderung. Die Luft war relativ kühl und der Nachthimmel klar, sodass wir die funkelnden Sterne über uns bewundern konnten. Am Eingang des Nationalparks passierten wir ein Kontrollhäuschen, welches nachts nicht besetzt ist. Am Tag muss man hier normalerweise einen kleinen Eintritt bezahlen.

Kurz darauf begann schon der recht steile Weg auf den Vulkan Barú. Mit unseren Stirnlampen bewaffnet machten wir uns an den Aufstieg.

Die Herausforderung

Der Pfad war überwiegend gut markiert und wir hatten trotz der Dunkelheit wenig Probleme die richtige Richtung zu finden. Nach kurzer Zeit trafen wir auf zwei andere Wanderer, die sich ebenfalls an den Aufstieg gewagt hatten. Da wir uns auf Anhieb gut verstanden, wanderten wir von nun an zu viert. Durch die netten und interessanten Gespräche konnten wir uns auch von dem teilweise monotonen Geröllweg und der Dunkelheit ablenken.

Trotz allem war der Aufstieg wirklich anspruchsvoll, sowohl körperlich als auch mental. Die Dunkelheit und der steile Pfad erforderten Durchhaltevermögen, Konzentration und eine gute Kondition.

Das Wunder des Sonnenaufgangs

Nach 5:45 Stunden erreichten wir gegen 05:00 Uhr schließlich das obere Plateau. Hier befindet sich eine Bergstation mit zahlreichen Antennen und Funkmasten. Da wir natürlich zur Sicherheit etwas mehr Zeit eingeplant hatten, waren wir und ein paar andere Wanderer etwas früher da und der Sonnenaufgang ließ noch auf sich warten. Aufgrund der niedrigen Temperaturen auf dem Berg und der fehlenden Sonnenstrahlen wurde es sehr schnell ziemlich ungemütlich auf dem Plateau. Zum Glück boten uns die sehr netten Mitarbeiter der Berg- bzw. Wetterstation an, kurz bei Ihnen unterzuschlüpfen. So konnten wir uns etwas aufwärmen und die Zeit bis zum Sonnenaufgang überbrücken.

Kurz vor Sonnenaufgang machten wir uns auf den Weg, um die letzten Höhenmeter zum Gipfelkreuz zu überwinden, was aufgrund des schmalen und steilen Pfads nochmal hohe Konzentration erforderte. 

Gipfelkreuz Vulkan Barú

Als die ersten Sonnenstrahlen den Horizont erhellten, wurden wir auf dem Gipfel des Vulkans mit einem unglaublichen Panoramablick belohnt. Die umliegenden Berge, die pazifische und die karibische Küste, sowie die grünen Täler erstreckten sich vor uns. Es war ein magischer Moment, den wir trotz der Kälte in vollen Zügen genossen. Alle Anstrengungen der Wanderung hatten sich für diesen Augenblick gelohnt!

Abstieg und Abschluss

Nachdem wir den Sonnenaufgang ausgiebig bewundert und noch ein paar Erinnerungsfotos geschossen hatten, begannen wir unseren Abstieg. Der Weg war am Tag zwar etwas angenehmer zu begehen als der nächtliche Aufstieg, erforderte aber aufgrund unserer Müdigkeit dennoch volle Konzentration. Während des Abstiegs genossen wir die schöne Natur des Nationalparks nochmal in vollen Zügen. Nach knapp 4:30 Stunden erreichten wir schließlich sehr müde aber stolz den Ausgangspunkt unserer Wanderung.

Fazit

Als Fazit kann ich sagen, dass die Nachtwanderung auf den Vulkan Barú wirklich anspruchsvoll und anstrengend war, weshalb ich diese nur sehr fitten Menschen mit Wandererfahrung empfehlen würde. Auch die Kälte auf dem Gipfel ist nicht zu unterschätzen, weshalb man unbedingt ausreichend warme Kleidung mitnehmen sollte! Nichtsdestotrotz haben sich die Strapazen für dieses einmalige Abenteuer und die spektakuläre Aussicht gelohnt!

Wer weniger erfahren ist oder Bedenken hat, sollte die Wanderung lieber am Tag durchführen, eine Zwischenübernachtung im dortigen Basecamp einplanen, und/oder eine geführte Wanderung mit einem Guide buchen. Alternativ kann man auch eine Jeep-Tour buchen und sich so zur Bergstation auf das Plateau bringen lassen. Dann müssen nur noch die letzten Höhenmeter zum Gipfel erklommen werden.

Blick vom Vulkan Barú
Blick vom Vulkan Barú Richtung Tal und Plateau

Wichtige Tipps für die Wanderung auf den Vulkan Barú

  • Planung und Vorbereitung: Recherchiere am Tag vorher die Wetterbedingungen. Bei sehr schlechten Wetterbedingungen solltest du einen anderen Tag für deine Wanderung wählen. Informiere dich über eventuelle Wanderbeschränkungen, aktuelle Öffnungszeiten und Eintrittspreise des Parks. Plane deine Route und berechne die benötigte Zeit für den Aufstieg und den Abstieg (insgesamt ca. 10 Stunden Gehzeit, ohne Pausen).
  • Fitnesslevel: Die Nachtwanderung auf den Vulkan Barú ist anspruchsvoll und erfordert eine gute körperliche Verfassung. Stelle sicher, dass du über ausreichend Kondition verfügst, um den steilen Aufstieg zu bewältigen.
  • Ausrüstung: Trage bequeme, robuste Wanderschuhe, die dir guten Halt bieten. Nimm warme Kleidung mit, da es auf dem Gipfel sehr kühl sein kann, besonders während der Nacht. Packe auch eine Stirnlampe oder eine Taschenlampe ein, um den Weg zu beleuchten. Vergiss nicht ausreichend Wasser, Snacks und eventuell eine größere Mahlzeit für den Gipfel mitzunehmen.
  • Startzeit: Beginne die Wanderung früh genug, um den Sonnenaufgang vom Gipfel aus zu erleben. Plane deine Startzeit so, dass du genügend Zeit hast, den Gipfel vor Tagesanbruch zu erreichen.
  • Wanderung in der Gruppe: Es ist empfehlenswert, die Nachtwanderung auf den Vulkan Barú in einer Gruppe zu unternehmen. Das erhöht die Sicherheit und bietet Unterstützung und Motivation während des Aufstiegs.
  • Respektiere die Natur: Der Vulkan Barú ist ein Naturschutzgebiet. Achte darauf, keine Abfälle zu hinterlassen und die Umwelt zu respektieren. Bleibe auf den markierten Wegen und halte dich an die Richtlinien des Parks.
  • Sicherheit: Sei dir bewusst, dass der Aufstieg während der Nacht zusätzliche Risiken birgt. Gehe vorsichtig und achtsam vor, um Stürze oder Verletzungen zu vermeiden. Trage immer deine Stirnlampe und bleibe auf dem Weg, um die Orientierung zu behalten. Eine Powerbank mitzunehmen ist zudem sehr sinnvoll, um deine Stirnlampe und dein Handy aufladen zu können.
  • Höhenanpassung: Der Vulkan Barú hat eine Höhe von 3.475 Metern. Es ist wichtig, dass du dir über die möglichen Auswirkungen der Höhe bewusst bist und deinem Körper die Möglichkeit gibst, sich anzupassen. Trinke ausreichend Wasser, um dich zu hydratisieren, und mache bei Bedarf regelmäßige Pausen, um dich auszuruhen.
  • Notfallplan: Teile deinen Wanderplan mit anderen Personen und informiere sie über deine geschätzte Rückkehrzeit. Trage dein Handy mit voll aufgeladenem Akku (bzw. eine Powerbank) mit dir und habe eine Karte oder ein GPS-Gerät dabei, um dich Notfalls auch ohne Handy orientieren zu können.

Eine Nachtwanderung auf den Vulkan Barú ist mit der richtigen Vorbereitung zweifellos ein unvergesslich schönes und aufregendes Abenteuer.

Ich hoffe ich konnte dir mit diesem Erfahrungsbericht und den Tipps helfen, damit auch deine Wanderung auf den Vulkan Barú zu einem unvergesslich schönen Erlebnis wird.

Wenn du noch mehr Reiseinfos und Geheimtipps für Panama haben möchtest, dann lies dir unbedingt meinen anderen Artikel durch: Panama Rundreise mit Backpack und Zelt – Routentipps und Erfahrungen

Deine Caro

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