Wandern im Winter: Komplette Ausrüstung, Tipps und Sicherheitsregeln

Wandern im Winter: Komplette Ausrüstung, Tipps und Sicherheitsregeln

Der Winter steht vor der Tür und die offizielle Wandersaison neigt sich dem Ende zu. Doch das muss nicht heißen, dass du jetzt auf das Wandern verzichten musst. Wichtig beim Wandern im Winter ist nur, die richtige Ausrüstung dabei zu haben und einige (Sicherheits-)Regeln zu beachten. Welche Ausrüstung du benötigst und was du alles beachten solltest, erfährst du jetzt.

Wanderung im Winter
Auch im Winter kann man wandern – auf die richtige Ausrüstung kommt es an.

Wandern ist eine Sportart für jedermann. Rucksack packen, Wanderschuhe anziehen, auf in die Berge und los geht’s!

Doch sollte man eine Wanderung im Winter oder im Frühling – wenn noch viel Schnee liegt – nicht leichtfertig in die Tat umsetzen.

Denn das Wandern im Winter stellt eine ganz andere Herausforderung dar, als im Sommer oder Frühjahr. Dies liegt zum einen an den deutlich niedrigeren Temperaturen und zum anderen an den oftmals zugeschneiten und vereisten Wegen. Sowohl bei der Auswahl deiner Ausrüstung als auch bei der Planung der Wanderroute, solltest du daher einige Dinge beachten.

Die richtige Ausrüstung für eine Winterwanderung

Rucksack

Die ideale Größe des Wanderrucksacks hängt von der Länge deiner Wanderung ab. Anders als im Sommer, musst du im Winter häufig mehr Ausrüstung und Wechselbekleidung mitnehmen, weshalb du auch mehr Platz im Rucksack benötigst. Normalerweise eignet sich für eine Winterwanderung ein Rucksack mit einer Größe zwischen 25 und 35 Litern.

Kleidung

  • Mehrere Kleidungsschichten und Wechselkleidung

Am praktischsten bei der Wahl deiner Kleidung ist der sogenannte Zwiebellook. Während dem Wandern wird dir durch die Bewegung schnell warm werden und die beginnst zu schwitzen. Nach und nach kannst du dann etwas von deiner Kleidung ausziehen, je nachdem wie kalt oder warm dir gerade ist. 

Als unterste Schicht empfiehlt sich Funktionskleidung, die schnell trocknet und atmungsaktiv ist. Darüber kannst du dann eine Isolierende Schicht (z.B. eine Fleecejacke) und als äußerste Schicht eine wasserabweisende Outdoorjacke anziehen.

Außerdem ist es empfehlenswert einen dickeren Pulli mitzunehmen. Sobald du eine Pause machst oder stehen bleibst, wird dir kalt werden. Daher solltest du einen warmen Pulli oder eine Jacke bereithalten, die du dann anziehen kannst.

Nach deiner Wanderung kannst du außerdem durchgeschwitzte und nasse Kleidung durch bequemere Wechselkleidung ersetzen.

  • Mütze, Handschuhe und Schal

Eine warme Mütze und Handschuhe dürfen ebenfalls bei keiner Winterwanderung fehlen. Bei Bedarf kannst du außerdem einen Schal oder ein Tuch mitnehmen.

  • Warme Socken

Die richten Socken für eine Winterwanderung sollten sowohl wärmend als auch atmungsaktiv sein. Außerdem sollten sie nicht zu dick sein, da der Schuh sonst zu eng wird und drückt. Alternativ kannst du auch hier zwei Socken übereinander anziehen. Empfehlenswerte sind diese Socken.

Schuhe für Winterwanderungen 

Geeignete Wanderschuhe für den Winter haben meist einen höheren Schaft. Das verhindert das Eindringen von Schnee in deine Schuhe. Außerdem sollten Winterwanderschuhe gut isoliert und wasserabweisend sein, sowie eine rutschfeste Sohle mit einem ausgeprägten Profil aufweisen.

Grödel
Grödel sind praktisch und sorgen an rutschigen Stellen für sicheren Halt.

Weitere wichtige Ausrüstung für das Winterwandern

  • Gamaschen

Ergänzend zu deinen Winterwanderschuhen kannst du Gamaschen tragen, um sicher zu gehen, dass du auch bei Tiefschnee keinen Schnee in deine Schuhe bekommst.

  • Grödel/Steigeisen

Grödel* sind eine super wichtige und praktische Ergänzung für das Wandern im Schnee und auf vereisten Wegen. Die kleinen Metallspikes sorgen für einen gute Halt und helfen dir rutschige Passagen zu überwinden. Außerdem sind Grödel leicht und handlich und du kannst sie schnell an- und ausziehen.

Falls du dir neue Grödel kaufst, achte darauf, dass sie aus hochwertigem und robustem Material bestehen und ein gutes griffiges Profil aufweisen, wie diese Grödel* hier.

Als kleiner Tipp: Befestige die Grödel einfach außen am Rucksack. So kannst du schnell auf sie zurückgreifen, wenn du sie brauchst. Zudem sind sie dort – nachdem du sie ausgezogen hast – gut aufgeräumt und verschmutzen deinen Rucksack nicht.

  • Schneeschuhe (optional)

Wenn du eine Tour gehen möchtest bei der sehr viel Schnee liegt, kannst du auch Schneeschuhe verwenden. So ist ein Vorankommen im Tiefschnee definitiv leichter und entspannter. 

  • Wanderstöcke (optional)

Als Unterstützung können auch Wanderstöcke eine Hilfe sein. Vor allem bei der Verwendung von Schneeschuhen sind Wanderstöcke ein Must-Have. Ansonsten kannst du je nach persönlichem Empfinden aber auch darauf verzichten. Geeignete Stöcke für das Wandern im Schnee sollten möglichst große Teller besitzen, um nicht so schnell einzusinken.

  • Lawinenset (optional)

Wenn du auf anspruchsvolleren Touren oder abseits von festen Wanderwegen unterwegs bist, kann eine Lawinenausrüstung eine wertvolle Investition sein. Zu einem Lawinenset gehört ein Lawinenverschüttetensuchgerät (LVS), eine Schaufel und eine Sonde.

Zusätzliche Ausrüstung

  • Sonnenschutz

Oft wird im Winter der Sonnenschutz vergessen. Und das obwohl die Sonneneinstrahlung im schneebedeckten Winter durch die Reflektion des weißen Schnees stark erhöht wird. Dein Gesicht und alle sonstigen freien Stellen solltest du daher auf jeden Fall eincremen. Eine Mütze oder Kappe sind ebenfalls sehr gut als Sonnenschutz geeignet, sowie ggf. eine Sonnenbrille.

  • Erste-Hilfe-Set

Auch ein Erste-Hilfe-Set sollte in deinem Wanderrucksack nicht fehlen, um eine Erstversorgung bei einem Unfall gewährleisten zu können.

  • Stirnlampe

Auch wenn du auf jeden Fall vermeiden solltest bei deiner Wanderung noch im Dunkeln unterwegs zu sein, kann eine Stirnlampe für den Notfall äußerst hilfreich sein.

Verpflegung beim Wandern im Winter

Wasser und heiße Getränke

Auch bei einer Winterwanderung verlierst du durch die Anstrengung und das Schwitzen viel Flüssigkeit, die du durch das Trinken von ausreichend Wasser ersetzen solltest. Ein warmes Getränk, wie z.B. ein Tee, ist eine schöne Belohnung bei deinen Pausen und wärmt dich von Innen auf. Fülle dazu einfach eine Thermoskanne mit dem Lieblingstee deiner Wahl.

Tipp: Falls der Tee noch zu heiß ist, kannst du etwas (sauberen) Schnee zur Abkühlung hinzufügen.

Thermoskanne mit Tee
Ein warmes Getränk wärmt dich bei deinen Pausen von Innen wieder auf.

Energiereiche Nahrung / Snacks

Winterwanderungen sind oftmals anstrengender als Wanderungen im Sommer, da du durch den Schnee einfach schlechter vorankommst. Zudem verbrauchst du bei der Kälte sehr viel Energie, weil dein Körper die Körpertemperatur aufrechterhalten muss. Daher solltest du deinem Körper ausreichend Energie zuführen. Am besten eignen sich hierzu Energieriegel oder belegte Brote. 

Routenplanung im Winter: 5 Tipps

  1. Sperrungen: Bei der Planung deiner Wanderroute solltest du dich als allererstes darüber informieren, ob diese im Winter offen bzw. zugänglich ist. Manche Wanderwege sind zu bestimmten Jahreszeiten gesperrt und dürfen dann nicht begangen werden.
  2. Wetterbedingungen: Zudem solltest du die Schneebedingungen checken und ob deine Route bei den vorherrschenden Schneetiefen überhaupt begehbar ist. Denn vor allem in den Bergen liegt hoch oben oft viel mehr Schnee als erwartet. Zu viel Schnee kann einem dann schnell einen Strich durch die Rechnung machen und ein schnelles Ende der Wanderung bedeuten.
  3. Schwierigkeit: Eine richtige Einschätzung deiner Fähigkeiten und sportlichen Fitness ist beim Wandern im Winter sehr wichtig, da du mit Tiefschnee und vereisten Wegen rechnen musst, die dich viel Kraft kosten und gute Koordinationsfähigkeiten erfordern. Wenn du noch wenig Erfahrung hast, wähle für den Anfang lieber eine leichtere Route mit weniger Steigung und Höhenmetern.
  4. Zeitplanung: Bei der Wahl deiner Route, solltest du außerdem die Zeit im Blick haben. Das Wandern im Schnee kostet dich deutlich mehr Zeit, da du insgesamt langsamer vorankommst. Bei den Zeitangaben vieler Wanderrouten kannst du daher immer mindestens 25% zusätzliche Zeit einplanen. Außerdem wird es in unseren Breitengraden im Winter viel schneller dunkel, als im Sommer. Daher solltest du bei deiner Wanderung genug Zeitpuffer einplanen, um vor Anbruch der Dunkelheit wieder zurück zu sein.
  5. Sicherheit: Zum Schluss ist es zu deiner eigenen Sicherheit wichtig, mindestens eine Person über deine ungefähre Wanderroute und die geplante Zeit deiner Rückkehr zu informieren. So kann im Notfall jemand Hilfe rufen.
Bergwandern im Schnee
Beim Wandern im Winter müssen einige Sicherheitsregeln beachtet werden.

Regeln für das Wandern im Winter

  • Möglichst nicht abseits der Wege wandern, um die Natur nicht zu zerstören oder Tiere (in ihrer Winterruhe) zu stören.
  • Schilder mit Sperrungen und Hinweisen zu Naturschutzgebieten beachten.
  • Warnhinweise bezüglich möglicher Lawinengefahr beachten.
  • Rücksicht auf die Natur, Tiere und andere Wintersportler nehmen. Keinen Lärm machen oder Müll liegen lassen.
  • Besser zu zweit als alleine Wandern. Das schafft zusätzliche Sicherheit und macht außerdem meistens gleich doppelt so viel Spaß. 
  • Sonnenaufgang und -untergang beachten. Im Winter wird es deutlich früher dunkel. Mit Einbruch der Dunkelheit solltest du bereits zurück von deiner Wanderung sein.

Ich hoffe diese Tipps haben dir bei der Vorbereitung deiner Winterwanderung geholfen. Wenn du noch Fragen hast oder Anregungen schreibe mir gerne eine E-Mail oder einen Kommentar!

Viel Spaß beim Wandern im Winter-Wonderland!

Deine Caro

Bei den mit * gekennzeichneten Links handelt es sich um Affiliate-Links. Wenn du über diesen Link ein Produkt kaufst, erhalte ich eine kleine Provision vom jeweiligen Partner. Für dich als Käufer entstehen keine zusätzlichen Kosten, du unterstützt meine Arbeit auf diesem Blog damit aber sehr.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner